Wilfried Heider - Biografie

Wilfried Heider wurde am 14.03.1939 in Magdeburg geboren und ist am 12.09.1999 in Magdeburg gestorben. Nach dem Besuch der Grundschule in Magdeburg 1945–53 erlernte H. bis 1956 in der väterlichen Werkstatt den Schlosserberuf. 1956–59 studierte er an der Fachschule für Angewandte Kunst Magdeburg, Abteilung Kunstschmiede. Parallel dazu legte er 1959 die Meisterprüfung im Schlos­serhandwerk ab. 1959 entschloß er sich nach Erhalt seines ersten Auftrages, einer Türgestaltung für die Feierhalle des Magdeburger Westfriedhofes, fortan freischaffend als Metallgestalter zu arbeiten. 1962 erhielt er die Anerkennung als "Kunstschaffender im Handwerk" und wurde 1965 Mitglied des Verband Bildender Künstler Deutschlands. H. nahm 1977, 1979 und 1981 am Symposium für Stahlge­staltung im VEB Chemieanlagenbau Staßfurt sowie 1983 und 1984 am Schmiedesymposium in Ohrdruf, Tobiashammer teil. Er beteiligte sich seit 1962 an den wichtigsten regionalen und zentralen Ausstell­ungen im In- und Ausland, u. a. an der V., VIII., IX. und X. Kunstausstellung der DDR in Dresden sowie der I. und II. Quadriennale des Kunsthandwerks sozialistischer Länder in Erfurt, und erhielt Preise und Anerkennungen. H. schuf eine Vielzahl prägender Kunstwerke für den öffentlichen Raum in Magdeburg, von denen insbesondere die Trennwände für das Restaurant "Wildbretstübl" (1964), die Otto-von-Guericke Buchhandlung (1968), das Rechenzentrum des Schwermaschinenbau-Kombinats "Ernst Thälmann" (1970) sowie Gitter und Tore für die ehemalige Staatsbank am Domplatz (1965), das Magdeburger Rathaus (1968–69), für die Konzerthalle und Krypta des Klosters Unser Lieben Frauen (1978/1994) und den Magdeburger Dom (1992) hervorzuheben sind. H. gestaltete Brunnen im Rotehornpark und vor der Hauptpost (beide 1970), den "Fischbrunnen" an der Elbuferpromenade (1974), den "Regenbaum" in Stendal-Stadtsee (1977) sowie Marktplatzbrunnen in Gardelegen (1979), Oschersleben (1980) und Tangerhütte (1981) und fertigte Windspiele, Ausleger, Strukturwände, Brüstungsgitter, Fassadenplastiken sowie Ausstattungen und Gerät für zahlreiche Magdeburger Gebäude.

Werke: Windspiele: Wohngebiet Neustädter Feld, Magdeburg, 1989–90; Bördepark, Magdeburg, 91. – Ausstattungen und Gerät: St. Sebastian, Magdeburg, 1966, 1974; St. Marienstift, Magdeburg, 1967; Rathaus Magdeburg, 1969; Gaststätte "Buttergasse", Magdeburg, 1970; Domremter, Magde­burg, 1971; St. Jakobi, Stendal, 1975; St. Servatii, Quedlinburg, 1979; Markusgemeinde, Magdeburg, 1981, 1982. – Plastik: Großplastik "Tore" für Gemeinschaftszollanlage in Ludwigsdorf, 1997–98.

Literatur: Siegfried Pawellek, Kunstschmiedearbeiten von W. H., in: Deutsche Architektur 14, H. 12, 1965, 732f.; Heinz Schierz, W. H. – ein Magdeburger Kunstschmied, in: Bildende Kunst 16, H. 10, 1968; Walter Funkat, Kunsthandwerk in der DDR, 1970; W. H., Metallgestaltung, Ausstellung im Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg, 26.06. bis 16.09.1984, 1984; Siegward Hofmann, Gestal­terisches Vermögen und handwerkliche Solidität – Metallgestaltungen von W. H., in: Metallverarbeitung 43, H. 4, Juli/Aug. 1989, 114–116.